Betrüger plündern Studentenkonto
KREIS SIGMARINGEN (sz) - Um mehr als 2000 Euro haben Betrüger Anfang Juli das Bankkonto einer 21-jährigen Studentin aus dem Landkreis Sigmaringen erleichtert. Einer aufmerksamen Bankmitarbeiterin kamen die zahlreichen in Thailand getätigten Abbuchungen jetzt verdächtigt vor.
Um weitere Abbuchungen zu verhindern, sperrte sie das Konto und verständigte die Kontoinhaberin. Die 21-jährige Studentin, die ihre Bankgeschäfte über Online-Banking abwickelt, prüfte daraufhin die Umsätze ihres Kontos. Dabei stellte sie fest, dass insgesamt neun Auslandslastschriften von Thailand aus über die Bangkok-Bank von ihrem Konto abgebucht wurden. Zwischenzeitlich steht fest, dass bereits in den Jahren 2004 bis 2006 ein Netzbetreiber für Geldausgabeautomaten in den USA einem Hackerangriff ausgesetzt war. Die 21-Jährige hatte sich zum fraglichen Zeitpunkt in den USA aufgehalten. Vermutlich wurden ihre Daten dort bei einer Geldabhebung ausgespäht.
Es ist anzunehmen, dass die Hacker zwischenzeitlich anhand der zahlreich ausgespähten Daten Dubletten von Kreditkarten anfertigten. Seit Anfang Juli wird mit diesen nachgemachten Kreditkarten vorwiegend in Thailand, Malaysia, Estland und der Türkei auf betrügerische Weise Geld abgehoben. Nach Ermittlungen der Zentralen Debit-Schadenstelle Frankfurt scheinen etwa 8000 deutsche Kartenkonten potentiell gefährdet. In den vergangenen Tagen ist bundesweit bereits bei 180 Konten ein Schaden von rund 300000 Euro entstanden. Wer sich in den Jahren 2004 bis 2006 in den USA aufgehalten und dort an Geldautomaten Geld abgehoben hat, sollte deshalb vorsorglich die Umsätze seines Kontos seit dem 30. Juni überprüfen.
chwäbische Zeitung 12. Juli 2007