Dan Kwian, Kunst oder Kitsch?

Und hier sollte man sich an den Erfahrungen und Empfehlungen anderer orientieren können, was das Erkunden der näheren Umgebung von Korat und den Tiefen des Isaan betrifft, was es so an regionaler Kultur zu besichtigen gibt etc.
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koratwerner (†2012)
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Dan Kwian, Kunst oder Kitsch?

Ungelesener Beitragvon koratwerner (†2012) » Mo Apr 16, 2007 11:06 am

Ban Dan Kwian, Kunst oder Kitsch?

In kaum einem Reisebericht über den Isan und in keiner Beschreibung über Korat, in der Provinz Nakhon Ratchasima, fehlt ein Bericht über das Töpferdorf Dan Kwian. Die Ursprünge dieses heute etwa 600 m langen Straßendorfes liegen, wie so vieles in Thailand, im dunklen. Vermutlich wurden hier schon vor 400 bis 500 Jahren Tonwaren für den täglichen Gebrauch hergestellt. Die Verbreitung dieser sehr haltbaren Gefäße er-folgte früher mittels Ochsenkarren über die Handelsstraße, die von Korat kommend in den Osten nach Buriram, Surin und in das heutige Kambodscha führte. Der Name Dan Kwian bedeutet sinngemäß Ochsenkarren Ladepunkt. Demnach wurden hier die leer heimfahrenden Karren mit Tonwaren beladen, die dann unterwegs oder am Heimatort verkauft wurden.

Tonwaren aus Dan Kwian waren und sind heute noch sehr beliebt, weil nur bei diesem Ort in einem Nebenarm des Flüsschen Mun, dem Mondfluss, ein roter Ton vorkommt, der sich besonders gut verarbeiten lässt und nach dem Brennen überaus haltbar ist. Wurden früher nur rotbraune Töpfe und Tiegel verkauft, hat sich heute das Bild sehr gewandelt. Es gibt sie zwar noch, die rohen tönernen Töpfe, doch besteht die Menge des Angebotes aus bunt bemalten Figuren, Reliefen, Kacheln, Vasen, Lampen, Springbrunnen, Windspiele und tönernen Schmuck.

Trotzdem die Menge der Figuren ein Einheitsgesicht tragen, was auf eine Massenproduktion hinweist, findet man bei genauem Hinsehen aber auch noch Einzelstücke, die nach alter Technik gefertigt, individuelle Ein-zelstücke sind. Mit etwas Glück kann man bei einem Rundgang links und rechts der Straße, die von Korat nach Chok Chai führt, sogar noch die alte Handwerkskunst bewundern oder man entdeckt einen der kleinen alten Brennöfen. Die Hersteller all der vielen Dekorationsstücke sind durchweg kleine Familienbetriebe, von denen jeder sein eigenes Programm entwickelt und sich darauf spezialisiert.

Kunst oder Kitsch, darüber kann man sich beim Anblick der vielen Einzelstücke oder der gleichförmigen Massenware streiten. Man findet hier beides, fröhlichen Kitsch und künstlerisch gestaltete Elemente, die in Thailand ihresgleichen suchen. Leider sind viele der schönen Stücke zu schwer, um sie als Andenken im Reisegepäck mit zu nehmen, deshalb haben sich einige Händler darauf spezialisiert, den Versand der Ton-waren ins Ausland zu arrangieren und es gibt sogar Aufkäufer, die sich ihre Bestellungen Containerweise via Bangkok in ihr Heimatland verschiffen lassen.

Wie überall in Thailand, darf man auch hier den Preis herunter handeln. Die Konkurrenz ist beinahe genau so groß, wie das angebotene Sortiment und jeder Händler freut sich, wenn er etwas verkauft. So habe ich bei-spielsweise zwei einen Meter hohe tönerne Tempelwächter im chinesischen Stil gekauft, die mir als reicher Farang 5.500 Bath kosten sollten. Don, meine Lebensgefährtin hat diese schönen und seltenen Stücke dann auf 2.500 Bath herunter gehandelt und ich habe mich etwas geschämt. Trotzdem, die Händlerin wars zufrieden und wenn ich hin und wieder mal wieder durch das Dorf wandele, um vielleicht etwas schönes zu entdecken, freut sie sich, wenn sie mich sieht und zeigt mir beflissentlich ihre neuen Schätze.

Impressionen aus Ban Dan Kwian


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