Kambodscha
Hallo Freunde!
Ein paar Worte muss ich doch noch zu Tani losswerden:
Tani ist ein kleiner Marktflecken 100km südlich von Phnom Penh auf dem Weg an Kambodschas Küste.
Ich würde über diesen Ort kaum ein paar Worte verlieren, wenn es in Tani nicht etwas besonderes gäbe.
Ehe ich mich auf den weg nach dem Süden machte, hatte ich bereits einige Vorinformationen gehabt. Die erste kam von blackmicha, die zweite von rio0815.
Beide hatten mich auf einen Deutschen aufmerksamgemacht, der in Tani ein Waisenhaus managet.
Dieser Deutsche heißt Wolfgang kutzek und lebt mit seiner kambodschanischen Ehefrau seit jahren in Tani.
Eigentlich wollt er dort ja eine Farm betreiben, und er besitzt in der Tat eine Farm, die einen sehr guten Eindruck macht. Aber das wäre für sich allein ja nichts besonderes.
Dieser Wolfgang Kutzek betreibt seit eineigen jahren ein Kinderheim, besser gesagt ein Waisenhaus, in dem zur zeitv 30 Kinder aufgenommen sind und betreut werden.
Nun ja, so weit - so gut.
Waisenhäuser gibt es ja irgendwo immer. So whats so special?
Das Tani Kinderdorf hat eine äußerst geglückte Konzeption. Wolfgang begrenzt die Zahl auf 36 Kinder, weil er mit Recht annimmt, sonst den bisher ganz persönlichen Kontakt zu "seinen" Kindern zu verlieren.
Er hat unter ganz maßgeblicher finanzieller Mithilfe von etlichen Österreichern, aber auch einiger Deutscher ist inzwischen eine Anlage entstanden, in der die Kinder betreut werden. Dei anlage besteht aus mehreren Wohnhäusern, in denen die Kinder getrennt nach Alter und Geschlecht jeweils in Gruppen von 6 bis 8 Kindern von ihren Hausmüttern betreut werden.
Die Häuser sind zweigeschossig im Landesstil, stehen also sozusagen auf Stelzen.
Dazu gibt es eine open air cantina, in der die Mahlzeiten eingenommen werden. Natürlich gibt es auch noch andere wichtige Nebenräume, also zum Beispiel das Klo- und Duschhaus, einen Waschplatz (für die Wäsche) und andere "facilities".
Was fällt auf?
Zunächst einmal die Begrüßung.. Wenn der Wolfgang auf den Hof fährt, wird er sofort von einer Kinderschar umringt, die sich ganz unmissverständlich darüber freuen, ihn zu sehen. Dabei ist er alles andere als ein kritikloser lieber "Onkel". Ganz im gegenteil: Er hat ein offenes Auge und weit offene Ohren für alle kleinen und größeren Probleme, die dann auch umgehend in Bearbeitung gehen. Aber er liebt "seine" Kinder - und Kinder bemerken so etwas offensichtich über alle Kulturschranken hinweg.
Aber auch Wolfgangs Gästen geht es gut. Sie werden sofort integriert, gefragt, wo sie herkommen, wie sie heißen usw. - und das durch aus auch in einwandfreiem deutsch
Die Kinder werden nicht nur durchgefüttert und sozusagen aufbewahrt, sie werden nach Kräften gefördert. Jedes der Kinder soll alle Chancen bekommen, die ihm nach eigenem Wollen und Intelligenz möglich sein können.
Wie geht das nun wieder?
Der "Tani-Hilfsverein" hat für die Kinder Patenelten - meist in Österreich - gefunden, die helfen, die Kosten für Schule, Kleidung, Essen, medizinische Versorgung und andere nötige Betreuungsmaßnahmen zu finanzieren. Dabei wird penibel Buch geführt!!
Hier verschwindet kein Geld in Investionen für hohe Mitarbeitergehälter oder Luxuslimousinen oder anderen Schnickschnack, hier kommt das Geld eins zu eins den Kindern zugute. Die Gehälter der Gruppenmütter entsprechen dem Landesdurchschnitt, auch die anderen Mitarbeiter werden keineswegs unangemessen entlohnt. Auf sparsamen Umgang mit allen erforderlichen Resourcen wird natürlich auch geachtet. Wolfgangs Arbeit - so etwa 14 bis 16 Stunden am Tag - sind gratis! Die Arbeit seiner Frau auch!
Nur beim Essen - da kann man schlecht sparen. Viele der Kinder waren bisher mangel- wenn nicht unterernährt, viele können bis heute kaum fassen, dass es jeden Tag genug Reis gibt, den einem keiner streitig macht. Und an gutem Appetit fehlt es hier keinem Kind!
Sie unterhalten sich oft untereinander darüber, wie viel sie zugenommen haben, wie schön ihre Haut geworden ist. Und sie freuen sich über ihre schönen Kleider.
Man kann schon gut erkennen, wer schon länger dazugehört und wer erst kurz dabei ist. Die "Alten" erkennt man z.B. an der sauberen Kleidung, die neu dazugekommenen müssen oft erst noch lernen, wie man seine Kleidung sauber hält. Aber sie sehen am Ende alle gepflegt aus, und sie werden offensichtlich geliebt.
Das Projekt gibt zu denken. Wolfgang wollte doch nur eine Farm haben...
Gibts für so viel Einsatz wenigstens etwas Anerkennung?
Ja, die gibt es durchaus.
Erst einmal sind die frohen und glücklichen Kinderaugen und das Lachen der Kinder schon einmal etwas ganz unbezahlbares, egal in welcher Währung.
Aber auch der kambodschanische Staat schätzt Wolfgangs Engagement und den persönlichen und finanziellen Einsatz der Tani Stiftung hoch ein.
Das Projekt hat NGO-Status, genießt also alle üblichen möglichen Steuervorteile, die möglich sind. Spenden werden also z.B. nicht mit Steuern belastet. Auch die Mitarbeiter genießen die kleinen NGO-Vorteile, bezahlen also z.B. keine Visum-gebühren etc.
Der Ministerpräsident Kambodschas Herr Hun Sen Hat Mr.Wolfgang Hutzek mit einem außergewöhnlichen Orden für hohen persönlichen Einsatz ausgezeichnet. Davon kann man nicht abbeißen, man freut sich aber eben doch.
Das Tani Kinderdorf gibt viel Stoff zum Nachdenken -ich sagte es ja bereits.
Es gäbe noch mehr zu erzählen. Aber vielleicht interessiert das ja gar nicht so viele Leute?!
Quelle:
Aus einer PM von Dr. Wolfram Kempf an meinen Freund Alex
Also fürs erste jetzt mal Schluss für heute.
Wolfram
Deutscher hilft Kindern
- koratwerner (†2012)
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- Registriert: Di Dez 26, 2006 4:28 pm
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Es ist nicht schwer zu wissen wie man etwas macht,
aber es ist schwer es auch zu tun!
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