Serie von Sprengstoffattentaten in Burma

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Serie von Sprengstoffattentaten in Burma

Ungelesener Beitragvon newsclip » Do Jan 17, 2008 7:36 pm

Serie von Sprengstoffattentaten in Burma

Militärregime macht Karen-Rebellen für Anschläge verantwortlich

Rangun - Die staatlich kontrollierten Medien in Burma (Myanmar) haben am Donnerstag den vierten Sprengstoffanschlag innerhalb einer Woche gemeldet. Bei einer Explosion in Bago, rund hundert Kilometer nordöstlich von Rangun, kam ein 35-jähriger Autobus-Chauffeur ums Leben. Sein Bus war nach Kyaukkyi im Karen-Staat unterwegs. Die Behörden des südostasiatischen Landes machten indirekt separatistische Rebellen des Karen-Volkes für das Attentat verantwortlich. Das Sprachrohr des Regimes "The New Light of Myanmar" prangerte "zerstörerische Aufständische" an.

Die burmesische Armee hatte eine Massenflucht von mehrheitlich christlichen Karen (Karenni) aus dem Gebiet um die neu errichtete Hauptstadt Naypyidaw im Landesinneren ausgelöst. In den vergangenen Jahren hatte die herrschende Militärjunta mehr als 200.000 Karen innerhalb des Landes zwangsumgesiedelt und etwa 100.000 über die Grenze auf thailändisches Gebiet getrieben. Das thailändische Militär brachte einen Teil der Flüchtlinge gewaltsam zurück.

Die Karen-Befreiungsorganisation KNU ("Karen National Union") des 2006 verstorbenen Generals Bo Mya hatte im Vorjahr an alle anderen ethnischen Widerstandsgruppen in Burma appelliert, den Kampf der Demokratiebewegung gegen die Militärdiktatur zu unterstützen. Die KNU kämpfte seit der Unabhängigkeit Burmas 1948 gegen die Zentralregierung. Bo Myas Hauptquartier Manerplaw war 1995 von der Armee eingenommen worden. Seither hält sich die KNU-Führung an einem geheimen Ort nahe der thailändischen Grenze auf.

Explosionsserie

Begonnen hatte die Explosionsserie am Freitag vergangener Woche im Bahnhof der neuen Hauptstadt Naypyidaw. Dabei war eine Frau ums Leben gekommen. 2005 hatten drei Bombenanschläge in der Metropole Rangun zahlreiche Opfer gefordert. Dem burmesischen Regime werden schwerste Menschenrechtsverstöße zur Last gelegt, insbesondere Zwangsarbeit, Folter, brutale Verfolgung von ethnischen Minderheiten, Missbrauch von Kindersoldaten und Unterdrückung der Demokratiebewegung. Die Nationale Liga für Demokratie (NLD) unter Führung von Friedensnobelpreisträgerin Aung San Suu Kyi hatte die Wahlen zu einer Verfassungsgebenden Nationalversammlung 1990 mit Vierfünftelmehrheit gewonnen, doch hatte das Militär die Machtübergabe verweigert und die Wahlen annulliert. (APA/AFP/Reuters)

Der Standart 17. Jan. 2008

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