Finanzielle, -also wirtschaftliche – Unabhängigkeit ist eine weitaus bessere Situation für den/jeden Partner/Partnerin, als allein sich auf die Liebe zu stützen/zu verlassen.
Wer Vermögen als Mittelständler in Thailand hat, hat vernünftigerweise Wirtschafts-, Finanzpolitik für sein Vermögen zu beachten (sei es zur Erhaltung oder Wertsteigerung –auch und gerade für die nächsten Generationen).
Also spielt dann die Familienpolitik auch eine Rolle. Nicht zu vergessen, dass das ‚Liebe machen‘, wie noch anfangs als frisch Verliebte, an Intensität verlieren wird, und so muss Liebe und Zuneigung vom Kopf und Geist her Einzug halten, um davon/damit (auch) die Liebe zu nähren.
So ist es von Vorteil -und größerem Wert-, wenn der Sozialstatus nicht so weit entfernt ist; wenn er eher dicht beieinanderliegt.
Der Sozialstand, das -gefüge ist ein wesentlich Anderer, wenn die Partner aus unterschiedlichen Klassen kommen.
Je höher der Klassenstatus, umso mehr Bildung ist vorhanden, umso mehr Kunst- und Kulturverständnis ist nicht nur vorhanden, sondern es wird geliebt und wird danach verlangt/gelebt.
Die Akkumulation, die Rhetorik, die Kommunikationsebene, der Stand der Begriffssachkenntniss (eine hohe, gleichwertige Qualität und Quantität der Sprache –und zwar einer gemeinsamen Sprache- ist nicht nur hilfreich, sondern mitunter eher notwendig) ist erweitert, was somit ganz natürlich Anwendung findet, die Kontakte, Verbindungen und Beziehungen im Verwanden-, Bekannten und im engeren sowie weiteren Gesellschaftskreis sind die dem eigenen Status entsprechend.
Die Außenwelt hat auch Einfluss auf eine Beziehung. Auch Vermögensangelegenheiten sind von Eltern -mitunter Tanten und Onkels- ein Punkt, um bei der Partnerwahlauswahl ein entscheidendes Wort mitzureden/Mitzuentscheiden.
Und das gerade, wenn es um noch größere Klassenunterschiede, wie Unter- und Oberklasse, geht.
Die Hürden sind schon erheblich höher, in zweierlei Hinsicht: Die äußeren Bedingungen, wie die inneren Bedingungen.
Falls eine Thaifrau von Beruf erfolgreiche Managerin der oberen Mittelschicht ist, und ihr Farangmann aus einer unteren Mittelschicht kommt, dann mag die Liebe der Beiden für die zwei eine große Rolle spielen, aber ob sie das ganz frei und unabhängig von den oben genannten Umständen -die als einschränkende Bedingungen (Hürden) auftreten können- realisieren können, um ihren eigenen unabhängigen Weg (und eher in Europa, oder eher in Asien?) bestreiten können, das sei dahingestellt.
Auch andersherum, wenn der Thaimann Manager ist, und sich in eine Farangfrau aus der Arbeiterklasse verliebt, wird es nicht einfacher machen (jedenfalls auf Seiten der Familienpolitik in Thailand).
Bei Paaren aus unterschiedlichen Klassen: Ob die Annäherung beidseitig -also Der aus der Unterschicht schafft es, sich dem Partner aus der Mittelschicht anzupassen-, gelingt, ist fraglich. Es kann auch sein, dass der eine Partner sich etwas gelangweilt oder unterfordert fühlt, wenn sein Partner so bleibt, wie er ist. Aber Gemeinsamkeiten werden dann schon sehr verschoben sein.
Ob das langfristig reicht, um nur mehr als lieb und nett auszukommen, könnte ein gewisses Restrisiko beinhalten. Oder der finanziell- und nicht schichtengleiche Partner- versteht es, sich allen Situationen anzupassen und vollumfänglich im Sinne des Partners, alles mitzumachen, in der Hoffnung, die Partnerschaft auf den ewig gefestigten Pfad des Glücks und der Zufriedenheit zu verankern.
Ich bemerke zum Beispiel, dass meine Schwiegermutter (Hausfrau, Bäuerin, nicht zur Schule, daher Analphabetin, nie an Aufholung von Bildung engagiert) und mein Schwiegervater (Handwerker, Bauer, Vierklassenabschluss) manchmal an ihre Grenzen stoßen, wenn es selbst um nicht allzu tiefgründige Fragen des Lebens geht. ‚Liebe geht durch den Magen‘, sagt ein altes Sprichwort, nun, das mag wahr sein, und wertvoll sein, ist aber nicht alleingültig, je höher man sich in Klassen bewegt.
Um einen maßgeblichen Anhaltspunkt zur Hand zu haben, der aussagekräftig aufzeigt, wie es sich untereinander von Ehepartnern in welchen Klassen, Schichten und Ständen verhält, dazu bedarf es einen Grundwert von 200 Personen (eine Statistik eher 2000), um so zu einer Auswertung mit Gehalt zu kommen. So sind wir hier nur ganz wenige Leute, von wo jeder über seine Erfahrungen berichtet, die halt sehr differenziert sind.
Vorher war uns –und vor allem meiner Frau- klar, dass Thailand gut und schön ist, aber, so gut und schön es auch ist, im Vergleich steht DACH sehr „interessant“ da, und gilt als optimale Option, doch eher hier –wenn auch später- das Leben zu verbringen. Jedenfalls wird es nie ausgeschlossen, geschweige denn, aus den Augen verloren.
So gesehen bin ich sehr dankbar, dass Andre‘ hier von sich und seiner Familie berichtet, und seine Umstände, Hintergründe und Standpunkte darlegt.
A.G.u.G.v. Uwe