Russen und Ukrainer

Für alles von Politik zu Wissenschaft, Gesellschaft, Thaifrau, Thaifrauen kennenlernen etc, oder auch nur Tratsch. Es muss nicht unbedingt was mit Korat, dem Isaan, Thailand oder Asien oder dem Reisen und Expatleben zu tun haben.
Uwe
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Re: Russen und Ukrainer

Ungelesener Beitragvon Uwe » Mi Mai 31, 2023 3:35 pm

John Mearsheimer (5 Jahre bei der US Airforce, Dissertation über Panzerkriege, Studium der Kriege der Welt, Prof. des Fachgebiets über internationale Beziehungen (globale politische-, militärische- und egoistische Machtstrategien).

Ab Minute 38:00 Beziehungen der USA zu China und Russland und Ukraine


Ab Minute 43:00 geht es um die Überlegungen, wie es dann um Südostasien bestellt sein wird.
Und das ist hier das wirklich interessante, hier mal die Gedanken eines Fragenden zu hören, der aus Südostasien kommt, und seine Befürchtungen und Auswirkungen auf die Zukunft Südostasiens hinterfragt. Somit sieht man hier genau, wie sich auch Thailand eventuell neu justieren und aufstellen muss, denn als altgedienter Freund des US-Militärs im Vietnamkrieg, und gegen seine Nachbarstaaten Laos und Kambodscha, wird die USA auf zwangsbedingte Loyalität bestehen, um gemeinsam gegen China Stellung zu beziehen.
Also wird auch in Thailand Bewegung in das Spiel der Neugestaltung/Neuorientierung der Machtverhältnisse kommen.
Was mich persönlich interessiert ist, wie Vietnam Stellung bezieht, denn vergessen ist dort die Zeit des Angriffskriegs seitens des potent durchtriebenen Lügners nicht.

Die auf lange Sicht erst erkennbaren und sich auswirkenden strategischen Fehler der USA werden im oben gezeigten Video benannt, und die positiven Effekte in Richtung China aufgezeigt.

Die Schachspieltaktiken und das Neumischen der Karten in der Außenpolitik, wer mit wem, wie lange, und dann doch einfach wieder einseitig gecancelt (der Feind meines Feindes ist mein Freund, der Freund meines Freundes ist der Feind) wurde in der Zeit 1914 bis 1941 fast halbjährlich von den USA, UK, Frankreich, Deutschland und Sowjetunion vollzogen.
Nicht zu vergessen dabei sind der Militärhunger und die Angriffslust der Japaner, die seit 1930 die Sowjetunion, dann China, Vietnam, Thailand, …. überfielen. Somit ist das impulsive Eroberungs„temperament“ der „Insulaner“ (darum wohl akzeptieren sie die folgenrichtige Strafmaßnahme mit den Atombombenabwürfen der USA in Hiroshima und Nagasaki) auch heute noch sehr bei den Freunden des US-Militärs geschätzt und angesehen. Geschichte und Charaktere können eben auch verbinden.

So wie auch schon im 1, 2 WK, in den Kriegen, wo die USA verwickelt waren, jetzt wo Russland verwickelt ist, ging es nur um dieses:
5 Dinge, die es nach dem Prinzip von Machiavelli unausweichlich gibt, und es der Mensch danach nicht anders kann, als so zu handeln:
Moral und Karriere schließen sich aus. Der Erfolg ist das Maß aller Dinge. Glück und Talent entscheiden über Erfolg in der Karriere. Banker müssen im guten Ruf stehen und nicht etwa gut sein. Wer eine neue Führungsposition erreicht, muss zunächst aufräumen.

Und ganz frei von Gefühlen und „Wo komm ich her“, sagt Mearsheimer China gegenüber, die zwar wie bisher gehabt, in keine Kriege verwickelt werden wollen, dass das aber eben realistisch gesehen und rational betrachtet in relativ absehbarer Zeit eintritt, was dann halt für einen selbst ein zwar notwendiges Übel bedeutet, es aber unvermeidlich ist, und dass der zwar ethisch, moralisch gut gemeinte Gedanke von „Mit uns, durch uns kein Krieg“, lobenswert sei, aber es sich nicht praxistauglich umsetzen lässt.
Und er weiß, und sagt es grad frei heraus, um seine Interessen durchzusetzen und später zu wahren, bzw, zu erweitern, wird China nichts Weiteres übrigbleiben, als durch massive militärische Abschreckung den Test, wer hier die Nummer eins in der Welt ist, zu wagen.
So weist Mearsheimer auch darauf hin, dass notwendigerweise und eher durch den durchtriebenen, provokativen Druck von außen, automatisch ein Umdenken Chinas von allein kommen wird.
Dass sich also China schon mal selbst mit den Gedanken anfreunden muss, genau das zu machen, was das Vorbild und der Beispielgeber, der Vollführer und Vollender -die USA- getan haben, es dem gleichzutun.
Dass China genauso es zu machen hat, weil genau so, und nicht anders läuft das nun mal in diesem Spiel. So die Gedanken Mearsheimers.
Das Vorspiel hier ist Ukraine – Russland. Ob sich die Erwartungen der Ukraine erfüllen? Drücken wir mal die Daumen.

Letztendlich ist das Spiel von der Außenpolitik bestimmt, entsprechend von interessensgeleiteten Personen/Gruppen, die keinesfalls Rücksicht (Wohlergehen, Frieden, Gesundheit) auf den Bürger -egal welcher Nationalität- nehmen: Rusland und China. Und mittendrin die USA. Und verantwortlich dafür sind die Führer und Entscheidungsträger der nach den machiavelli'schen Grundsätzen agierenden Außenpolitiker (diene dem Wohle des 1% des Volkes: Nichts mehr, und nichts weniger).

Hier noch ein hochaktueller Beitrag von Mearsheimer. Da kann man bei Minute 9:40 einsteigen:

Für die Ukraine prognostiziert (er betont, dass es nicht die Wahrheit ist, dass es aber nach seinen einschätzenden Erfahrungen das Wahrscheinlichste ist) Mearsheimer es so: Zitat:
„Das bestmögliche Ergebnis ist ein eingefrorener Konflikt, der wahrscheinlich eine Reihe schrecklicher Folgen haben wird. Das schlimmstmögliche Ergebnis wäre ein Atomkrieg, was zwar unwahrscheinlich, aber nicht auszuschließen ist. Zweitens wird Russland den Krieg gewinnen, obwohl es die Ukraine nicht entscheidend besiegen wird. Am Ende wird es jedoch einen großen Teil des ukrainischen Territoriums erobern und es zu einem Teil Russlands machen, während es gleichzeitig die Ukraine in einen dysfunktionalen Rumpfstaat verwandelt.“

A.G.u.G.v. Uwe :wave

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Re: Russen und Ukrainer

Ungelesener Beitragvon Uwe » Do Jun 15, 2023 5:25 pm

Uwe hat geschrieben:Militärisch spielt die US- Regierung und ihre Entscheidungsträger und ihre Berater und Experten und Spezialisten zu den... durchtriebensten und ein wenig mitunter auch hinterlistigsten Akteuren der Erde, mit ebenso bisweilen einigen mehr oder weniger mehr gefährlichen Strategien. *

Uwe hat geschrieben:Militärisch scheint es leider eher häufiger als nur sehr selten vorzukommen, dass bei den "Freiheitshilfsoperationen" der USA laut unterem Zitat so etwas vorkommt (aber so was passiert halt schon Mal):
Uwe hat geschrieben:Der Vietnamkrieg fiel mir durch folgende, absolut schreckliche Aussage eines US-Befehlhabers auf: „Die Kontrolle ist außer Kontrolle“,...
Gesagt hatte das J.S. McCain II : Oberbefehlshaber des gesamten US-Pazifikkommandos, so auch in Vietnam.

Befehle von Oben (Nixen, Kissinger** waren genauso erteilt worden:
Uwe hat geschrieben: -Schieß, schieß – auf alles, was sich bewegt. Jemand kam aus einer Hütte – bäng, tot.“

Von Kommunisten -mitunter auch Sozialisten- weiß jeder -also eine ganz bestimmte und gewisse Zielgruppe von Denkern und Machern- , dass das alles Böse und Schlechte sind, entsprechend hatte kaum jemand -oder anders gesagt, einige von uns- kein Problem damit, dass alle beseitigt werden wurden, konnten und sollten (geschichtlich gesehen, so auch wie in der deutschen Geschichte).
Siehe und höre dazu auch vom unten -letzteren- gezeigten Hersh-Video ab Minute 26:24

Das nun auf einmal auch US-Gestalten an den Pranger gestellt werden, und das nach so langer Zeit, das hat schon was.
Erstaunlich, es wird nach allen Seiten nach Verantwortlichen gesucht, die zur Rechenschaft gezogen werden sollen, wenn es um Krieg, Mord, Massaker, Genozid, Sklaven, Kolonisten, New-Kolonisten, Menschenrechtsverletzungen und Menschenwürde geht.
Die Geschichte kann man ab sofort doch nicht so leicht unter den Teppich kehren, damit somit auch schön viel Gras über die Sache wächst, und quasi die Zeit alle Wunder heilt, und das mit der Zeit alles schön brav vergessen ist (werden muss).
So auch in Indonesien, und auch Vietnam, auch in Laos: So wird auch nun in Kambodscha „nach dem Rechten geschaut“ und ein wenig genauer hinterfragt:

Zitat: "Eine schockierende neue Untersuchung von The Intercept enthüllt, dass der ehemalige nationale Sicherheitsberater und Außenminister der USA, Henry Kissinger, für noch mehr zivile Todesfälle während des US-Krieges in Kambodscha verantwortlich war, als bisher bekannt war. Die Enthüllungen ergänzen ein gewalttätiges Resümee, das von Lateinamerika bis Südostasien reicht, wo Kissinger brutale US-Militärinterventionen leitete, um kommunistische Revolten niederzuschlagen und den US-Einfluss auf der ganzen Welt zu stärken. Während Überlebende und Familienmitglieder dieser tödlichen Kampagnen weiterhin trauern, feiert Kissinger diese Woche seinen 100. Geburtstag. „Dies ergänzt die Liste der Morde und Verbrechen, für die Henry Kissinger selbst zu diesem sehr späten Zeitpunkt seines Lebens zur Rechenschaft gezogen werden sollte“, sagt Nick Turse von The Intercept, Autor der neuen Untersuchung „Kissingers Killing Fields“. Wir sprechen auch mit Greg Grandin von der Yale University, Autor von Kissinger’s Shadow: The Long Reach of America’s Most Controversial Statesman”"
Screenshot (267).png

**
dogmai hat geschrieben:P.s.: ist das DER Kissinger:??
Sein (Kissingers) Verhalten hätte so indirekt zu Massakern in Indochina (Laos, Genozid in Kambodscha, der Tragödie der Boatpeople) und später (unter Carter) zur sowjetischen Invasion in Afghanistan geführt.

* Vielleicht sei die Überlegung erlaubt: Russen (und China) sind nicht OK -um es diplomatisch auszudrücken, und um nicht Kraftausdrücke zu gebrauchen-, aber sollte nicht mal der Versuch unternommen werden, zu wagen,
-bedingt durch die Geschichte und die Vorgehensweise einer anderen Weltmacht, die Geopolitisch doch sehr viel Eigennutz und Eigeninteresse aktiv zum Leidwesen anderer aufgebracht hat, und seine Finger so viel, so oft, so massiv, so durchtrieben im Spiel hatte, dass man mit gesundem Menschverstand und einer kleinen Prise vorsichtigen Misstrauens-
die Sache mal vom Kopf auf die Füße zu stellen, um neu zu justieren, neu zu analysieren, neu zu bewerten, um/und sich ein Bild zu machen, was noch alles so sein könnte. Aber gewiss braucht/bräuchte man sich keine Gedanken machen, denn nicht nur -als ein Beispiel- JFK war ein Friedensstifter ohne Hintergedanken, und da gibt's ohne Ende tausend weitere... (wo hier erst noch der Beweis zu Erfüllung beigebracht werden muss, wie viele es nun genau sind.)

Nun, Hersh -investigativer Journalist-
(oder Whistleblower und Verräter über die Wahrheit des US-Krieges in Südostasien: ganz im Sinn: Es liegt im Auge des Betrachters. Darüber hinaus gibt es Geschichtenerzähler, die erzählen, dass Hersh ein Geschichtenerzähler ist…)
berichtete/berichtet und dokumentierte über Massaker der USA in Vietnam,
AP6803010112.jpg
Quelle:n-tv.de/mediathek/bilderserien/politik/Wie-eine-Luege-den-Vietnam-Krieg-begruendete-article

und von einem Aggressor, der unter Lügen einen Vorwand erfand, um das Land anzugreifen, um die Kommunisten -in deren Augen Untermenschen, also keine Menschen- zu vernichten, und er hat auch so seine Gedanken, und sehr gut zusammengefasst:

Insbesondere aber zum aktuellen Thema Russen und Ukrainer. Daher lohnt es sich, von Anfang bis Ende seinen Informationen zuzuhören.
A.G.u.G.v. Uwe :wave

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Re: Russen und Ukrainer

Ungelesener Beitragvon Uwe » Fr Jun 16, 2023 5:26 pm

Hier ein US-Ökonom, der seine Sicht* der Dinge -halt wirtschaftlich- Ukraine/Russland/USA/Deutschland mitteilt:

*Zitat Wolff's aus WIKI: "„Alles, was man darüber denkt, wie die Welt funktioniert, ändert sich wahrscheinlich, wenn unerwartete Dinge, oft tragische Dinge passieren, und flexibel zu sein, sich der ganzen Masse an verschiedenen Dingen, die in der Welt vorgehen, bewusst zu sein, ist nicht nur eine gute Idee für einen denkenden Menschen, sondern absolut notwendig zum Überleben. Ich wuchs in diesem Sinne anders auf als viele meiner Schulkameraden, die nicht denselben Sinn dafür hatten, wie wichtig es war, die Welt zu verstehen, um in einer instabilen und oft gefährlichen Welt den Weg zu finden. Das war für mich eine wichtige Lektion.“

Nach dieser Einschätzung sind die USA langsam aber sicher auf einem absteigenden Ast, und die BRICS-Staaten im Aufwind.
Wenn man sich rein rational betrachtet entscheidet, könnte die Wahl auf den Westen zu setzen sich hinsichtlich Wohlstand, Wachstum und Wohlergehen als Trugschluss und schlechtere Wahl herausstellen. Aber klar, politisch, oder freiheitlich, oder emotional wird wohl ein Ukrainer nichts mit den BRICS zu tun haben wollen, und tendiert eher zu DACH.
Jeder Ukrainer ist in Deutschland willkommen (Begriff aus 2015: Willkommenskultur). Der Vorteil liegt auf der Hand: Für die deutsche Wirtschaft zu aller erst: Denn Fachkräftemangel wird dadurch beseitigt. Die Kehrseite der Medaille: etwas ungünstig für die Ukraine.
Da viele Frauen und Mütter in Deutschland Schutz suchen, und eine nicht unerhebliche Zahl in Deutschland bleiben werden, sind demografischen Vorteile auch hilfreich, um die nächsten Generationen mit jungen Bürgern nutzen zu können, die in Arbeit kommen, um so das stagnierende Wachstum und den schleppenden Wohlstand versuchen können, doch noch anzuheben.
Und Frauen im heiratsfähigen Alter sind auch für jedermann und -frau nicht schlecht (beide Seiten haben die mehr die Wahl, die Situation vom Status und sozial zu nutzen).
Und vielleicht hilft es, dass, da die Rentenkassen immer knapper werden, das Renteneintrittsalter von den wahrscheinlichen Erfordernissen auf später kommende 70 Jahre nicht noch weiter klettern lassen zu müssen.
Eine Zahl wäre interessant zu haben: Und zwar, wie viel Wohneigentum es in der Ukraine gibt. Wenn es sich, wie in DACH, in Grenzen hält, so besteht auch dann der Anreiz, sich in Deutschland ein Haus anzuschaffen, und überhaupt Besitz und Vermögen aufzubauen, da die Bedingungen heute und in Zukunft in D. weitaus besser, sicherer sind.
Was wegfällt, was je nachdem, wie man es nutzen konnte, positiv oder negativ in der Wirkung war, ist der Korruptionszustand, der weitaus höher liegt, als in dem ohnehin bekannt hohen Wert in Thailand. Also wird es eine Entlastung sein, oder eine Einbuße.
Was auf jeden Fall neu sein wird, die Erfahrung, dass Deutschland ein Hochsteuerland ist (natürlich nicht, wenn man zu den oberen Zehntausend gehört, denn dann ist es genau das Gegenteil vom Dessen), und doch nicht so viel vom Brutto übrigbleibt, wie man es sonst gewohnt war.
Am Anfang, solange keine Einzahlungen auf der Seite der deutschen Sozialsysteme, wie Renten- und Medizinversorgung, erfolgt, wird die Belastung einfach auf die Allgemeinheit übertragen: halt solidarisch.
Nun, das erinnert alles so ein bisschen an die deutsche Wiedervereinigungszeit. Aber das Gute ist, dass der deutsche Bürger darin schon geduldig geübt ist, und erfahren im Umgang.

Gut ist es auch für die männlichen Studierenden aus der Ukraine (nicht nur deswegen, da sie dann vom Wehrdienst/Einsatz in den Krieg befreit sind), da auch ein extra Kontingent an deutschen Hochschulen und Universitäten reserviert ist, und die Quote fest geplant und die Plätze zugesichert sind.
Auch das ist gut für die deutsche Industrie und Wirtschaft. Und auch wieder die Kehrseite: Nicht gut für die Ukraine, falls der Absolvent sich für ein Leben in Deutschland entscheidet. Aber ungünstig, wenn der -oder die Mehrheit- Fachwissende danach wieder in die Ukraine zurückkehrt.
Da Ökonomie mein Steckenpferd ist (und insgesamt für die wesentlichste Betrachtungsweise für alles erachte: sei es innerpolitisch, geopolitisch, sozial, kulturell) kann ich hierzu noch etwas mitteilen.
Uwe hat geschrieben:...dass einige Uni’s absichtlich die Ökonomen Adam Smith, David Ricardo und John Maynard Keynes weglassen und als bedeutungslos in der Schublade versenkt wissen wollen.

Also jeder Ukrainer der BWL/VWL im Fokus hat, und der nicht nur des studieren Willens nach Deutschland kommt,sondern wirkliches Interesse an Ökonomie hat, sollte sich vorher kundig machen, wenn es ihm denn Wert ist, um nicht im internationalem Maßstab abgehängt zu sein, sollte sich schlau machen, ob die Theorien von Smith, Ricardo und Keynes**, oder Schocktherapien, oder Finanzkrisen, auch tatsächlich mit im Lehrstoff enthalten sind. Was natürlich schon mit Aufwand verbunden ist, aber sicherlich dann auch in der Endkonsequenz der Mühe wert ist.
Auf aktueller Nachfrage in Heidelberg -renommierte deutsche Uni der Volkswirtschaft- wurde mir die Auskunft erteilt, dass sich in diesem Punkt nichts weiter getan hat
(**Studenten protestierten vor ca. 7 Jahren an der Uni wegen Fehlens diesbezüglichen Inhalts),
und selbst auf dem Campus keine privaten Kurse hinsichtlich dieses Stoff's angeboten werden, die man dann außerunterrichtlich hätte nutzen können.
Aber auch in Berlin scheint es ähnliche Fälle und Diskrepanzen zu geben:
Zitat aus „Das Gespenst der Inflation“, Isabella M. Weber, 2023:
„So wie viele andere Studierende war ich schockiert darüber, dass unsere VWL-Professoren so wenig über die tieferen Ursachen der Krise (Anmerk: Finanzkriese 2008) zu sagen haben.“
Anmerkung: Es ist immer Sache des Prof’s darüber zu entscheiden, was in die Wissenschaftslehre aufgenommen wird, und was nicht.
Die Hochschulen/Uni's/Colleges sind in Deutschland in der Selbstverwaltung, und unterliegt keiner höheren Stelle, oder ist nicht einer übergeordneten Ebene Rechenschaft schuldig.
A.G.u.G.v. Uwe :wave

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Re: Russen und Ukrainer

Ungelesener Beitragvon Uwe » Fr Jun 23, 2023 6:46 pm

Uwe hat geschrieben:... Studierenden aus der Ukraine ...

Und selbst wenn ein Uni-Diplom -sich also im sicheren Fahrwasser frönen, wenn man einen akademischen Status besitzt- ein Indikator sein sollte, so wird es sich leider nicht unbedingt und keinesfalls mit Sicherheit in Erfolg auszahlen, also nicht garantiert in Erfüllung gehen müssen.
Falls es keine neue Idee gibt, um den Neoliberalismus abzulösen, dann wird sich die jetzige -die vielgepriesene- Demokratie verändern, allein dadurch, dass rechte und nationale Parteien mehr und mehr Zuspruch und Anerkennung finden.
Und, wie in den USA, und ebenso in Kanada und den EU-Staaten, sind seit ca. 40 Jahren die verdienten Einkommen quasi stagniert, weil man gar heute nicht mehr für sein Geld kaufen kann, als in der langen Vergangenheit. Und das obwohl die eigene Leistung, die Produktivität, die Effizienz der eigenen Arbeit stetig gestiegen sind.
Also nur mit neuem Konzept einer Neuorientierung -Schlagwort Transformierung- des Kapialismus wird es ein angenehmens Leben, wie man es sich wünscht.
Und ohne das die alten Hoffnungen dafür mehr herhalten können, sich das bessere Leben wie aus dem Lehrbuch des -nicht mehr allzugut funktionierenden- Neoliberalismus gestalten zu wollen.
Uwe hat geschrieben:Hat der Neoliberalismus in seiner beliebten Form und hochgepriesen Art des Kapitalismus etwa in absehbarer Zeit ausgedient?

Ob eine neue Ukraine, die die Freiheit und Demokratie auf ihre Fahnen geschrieben haben, und diese Werte als Hoffnungsträger sehen, und nicht nur sehen, sondern – angeblich- genau wissen, dass das die beste und freieste Gesellschaft für allen und jeden in der Gemeinschaft ist, und, angeblich, alle und jeder ukrainischer Bürger dafür kämpfen will, dem sollte dieses hier -die beiden Beiträge- ein Anstoß sein, mal tiefer nachzudenken, nachzufragen, wohin die Reise der Zukunft gehen könnte, und was es wirklich bedeutet, ob das -die neoliberale Theorie-, dass einzig und wahre Ziel sein sollte:
Philosoph Michael Sandel: „Der Hochmut der Eliten ist ein Grund für das Ressentiment“
Zitat: "Noch schlimmer war es jedoch, die neoliberalen Ökonomen, die für die Deregulierung der Finanzindustrie in der Clinton-Ära verantwortlich waren, zurück an Bord zu holen. Sie sollten ein System reparieren, das soeben kollabiert war und deren Fundamente sie in Form eines deregulierten Finanzsystems in den 1990er Jahren erst gelegt hatten. Diese Ökonomen wurden zu seinen Hauptberatern. Obama war eine sehr eindrucksvolle Figur in vielerlei Hinsicht, er hat viele Menschen auf der Welt beeindruckt und viele Hoffnungen geweckt. Er war eloquent, wenn es um soziale Gerechtigkeit ging. Und doch war er ein Neoliberaler. Die von ihm angeheuerten neoliberalen Ökonomen verstärkten den Fehler, den sie früher schon einmal gemacht hatten. Das Argument, die Rettung sei notwendig gewesen, überzeugte viele Amerikaner und Amerikanerinnen nicht. Die Zweifel an der Notwendigkeit der Bankenrettung verstärkten dann die Wut über die Ungerechtigkeit. Das eröffnete den Weg zum Ressentiment. Der Bailout und die Ungerechtigkeit haben Trump den Weg geebnet."
Und nach Trump kam Biden: Halt vom gleichen Schlag, vom gleichen Kaliber. Und das sind die USA, und das ist entsprechend der Westen.


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Re: Russen und Ukrainer

Ungelesener Beitragvon thai.fun » Sa Jun 24, 2023 6:41 pm

Meine Version zum Bürgerkrieg in Russland, kurz und bündig:
Die russischen Hyänen-Rudel haben einen Wolfs-Rudel geboren, der an das Ass der Hyänen will. Da kommt nichts Besseres nach. Und die sympathisierenden rechtsradikalen Geier auf der Welt warten auf deren liegengelassenes Ass.

https://www.srf.ch/news/international/a ... fuer-putin
Ich bin nun Mal! Auch hier ...

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Re: Russen und Ukrainer

Ungelesener Beitragvon Uwe » Di Jul 18, 2023 4:43 pm

Der Satz hat es in sich, und sagt mehr aus, als es auf den ersten Blick erscheint: Jedenfalls richtig diplomatisch erwachsen erfasst:

"Wir brauchen eine sehr erwachsene Form der Diplomatie, um die Tragödie in der Ukraine zu lösen." Zitat CELAC Präsident:
Interpretationsspielraum eröffnet …
Screenshot (299).png

Aus dieser ↓ Sendung ab Minute 7:25:


Ein Kanal aus Hongkonk, der mit sich mit dem Angriffskrieg Russlands befasst, und wie die Aussichten auf weitere Angriffs- (China) und Friedensverteidigungskriege (Taiwan) sein könnten, und die Abhängigkeit von denen erkenntlich wird, die die Weichen -in welche Richtung auch immer- steuern möchten:

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Re: Russen und Ukrainer

Ungelesener Beitragvon Uwe » Do Jul 20, 2023 7:16 pm

Hier ein YT Kanal aus UK, was ja mal was Neues ist (Mr. Alexander Mercouris auch mit solo Kanal).
Denn die deutsche Sichtweise ist die Eine, die Andere aus dem ostasiatischen und US Raum, wo schon einiges zum Abgleich zur Verfügung steht.

A.G.u.G.v. Uwe :wave

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Re: Russen und Ukrainer

Ungelesener Beitragvon Uwe » Mo Aug 28, 2023 9:26 pm

Nach einem Gespräch mit einem Kanadier (hier in Thailand ansässig), war ich froh, ihm zuhören zu dürfen. Denn Seinen Vorfahren sind Deutsche (so konnte er auch deutsch) und Ukrainer. Und er hat seine Lebenserfahrungen seiner Familie von der Zeit des Jahres 1920 im Kopf. Und das ist etwas, was sein Denken ganz klar von anderen unterscheidet, aber auch konträr dazu steht, als dass, was im Westen alles so gemeint und berichtet wird.
Und auch einen Mönch konnte ich befragen, wie er die Sache im Angriffskrieg Russland gegen Ukraine sieht: Auch hier: Anderes Denken und beurteilen, als dass, was die westliche Politik versucht zu vermitteln.
Nun: Ich höre gerne zu. Auch anderen.
Immerhin, die Freiheit anders zu denken ist -so mein Eindruck gerade in Deutschland- unbequem bis (noch, könnt' auch schlimmer kommen) unerwünscht (schon eine sonderbare Situation, wo eine Voll-Demokratie nicht zulassen möchte, anderes Denken und Meinen zu akzeptieren, auszuhalten oder gar zu versuchen zu verunglimpfen, was dann ja bedeutet, sich selbst nicht als demokratisch erkenntlich zu zeigen, um wiederum anderen mit erhobenen Zeigefinger zu ermahnen, doch genauso "demokratisch" sein zu müssen…: Gutes Beispiel: Thailand: Wie weit es um die Demokratie bestellt ist, ist nicht der Rede wert. Wie man sieht: Geh mit gleichem Beispiel voran, und dann misch dich doch auch genauso wenig in die Angelegenheiten anderer ein).
Jedenfalls kommen nun ja die F16 Bomber, und wenn das nichts hilft, dann halt was nächst Größeres, Besseres, Intensiveres: Probieren geht halt über’s studieren, wie man so schön sagt. Gut Glück an die Fliegerpiloten.
Denn wenn das „funktioniert“, dann können weitere und noch andere Bomber folgen. Und gerne vor allem aus Deutschland.
Immerhin: So sollte es sein, dass damit ein Sieg für die Freiheit und gegen den Angreifer erzielt wird.
Somit wird der Sieg dann unmittelbar für Taiwan umgesetzt werden können, da ja zudem Japan schon als hoch aufgerüstetes quasi „NATO-Land“ -also als vollwertiger Militärpartner der USA- schnell und massiv unter die Arme greifen kann. (nicht das ein Gedanke aufkommt, dass die US-Soldaten -besser: Die US-Militärbefehlskette- sich schön weit in Deckung halten, und die Freiheit der Anderen auch gut und gerne von den eigenen Bewohnern selbst und allein erkämpft werden muss).
Jedenfalls hat der J.Sachs kein dickes Fell (ein Angsthase: Oder ?): Der faselt was von er möchte sein Leben und das anderer schützen, und endlich Dialog und Gespräche stattfinden müsse, statt die Eskalationsspirale weiter zu befeuern, und man sieht ihm merklich an, dass ihm immer mehr der Kamm schwillt.
Solange keine Atomwaffen wirklich praktisch aktiv unterwegs sind, ist es auf jeden Fall gut, bis dahin alles zu unternehmen was geht, und entsprechend ganz ruhig, tiefenentspannt und gelassen zu sein.
Ok, ich bin ja bereit, andere zu verstehen, darum hier seine Äußerungen:

A.G.u.G.v. Uwe :wave


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